Filmbesprechung: Doctor Sleep

Doctor Sleeps Erwachen  (2019, OV: Doctor Sleep, 152 min) ab 21.11 im Kino

Mehr als 30 Jahre nach den grausigen Ereignissen im Overlook-Hotel in ‚Shining‘, gibt es eine Fortsetzung des Kulthorrorfilms.

Danny Torrance (Ewan McGregor) ist wie sein Vater dem Alkohol verfallen und weiß nicht so recht, welche Sinn sein Leben bietet. Nach dem Horror, der ihm als Kinder widerfahren ist, lernt sein Shining zu meistern und seine Dämonen zu verbergen. Doch als ein finsterer Kult beginnt, Kinder mit ähnlichen übersinnlichen Fähigkeiten qualvoll zu töten, zeigt sich Dannys wahre Bestimmung, die an Orte führt, die er gerne vergessen wollte..

‚Shining‘ war 1980 ein Meisterwerk, das seinesgleichen suchte. Dennoch war es dem ‚Meister des Horrors‘, Stephen King verhasst. Änderungen an seinem ursprünglichen Drehbuch führten schließlich zu einem von Kubrick neu verfassten. Mike Flanagan, der bei ‚Doctor Sleeps Erwachen‘ Regie führt hat nun die schwierige Aufgabe zwischen Fans des Kultfilms und dem Werk von King zu vermitteln und alle zufrieden zu stellen. Das klappt erstaunlich gut. Anders als in Shining, spürt man eher wie zuletzt in ‚Es‘ die Kingsche‘ Magie und das Mythos der Welt des Stephen King, ohne  auf die berühmte Szenerie und Bildsprache von Kubrick zu verzichten. Wer ‚Es‘ mochte wird glücklich werden.

Der Film ist modern erzählt, mit einer angemessenen nicht zu langsamen Erzählweise und einer spannenden Story. Dabei sind die schauspielerischen Leistungen von Ewan McGregor und Kyliegh Curran mehr als nur schmückendes Beiwerk. Allerdings können sie auch nicht mit denen des genialen Jack Nicholson verglichen werden.

Spaß machen neben den klassischen Jump-Scares auch die Liebe zum Detail, die man Flanagan anmerkt. Der Teppich des Overlooks inszeniert in einem modernen Look ist, nur eine von vielen Anspielungen, die Herzen von Filmfans höher schlagen lässt.

Ein toller Film, der sich lohnt, auch wenn ‚Shining‘ ein übergroßer, kompromissloserer Vorgänger ist.

 

Florian Bienenfeld, Filmredaktion

Filmbesprechung: Le Mans – Gegen Jede Chance

Le Mans 66 – Gegen Jede Chance (2019, OV:  Ford v Ferrari, 152 min) ab 14.11 im Kino

1966, USA: Ford verzweifelt in Wirtschaftswunderzeiten an der zündenden Idee für mehr Verkäufe. Da kommt das größtmögliche Ziel auf: Der Sieg mit einem eigenen Wagen in Le Mans. Die Geburtsstunde des Rekordrennautos Ford GT 40 wird durch Carroll Shelby (Matt Damon) und Ken Miles (Christian Bale) auf die Beine gestellt.

Wahnsinnige Rennszenen, eine toller Look und eine Geschichte, die niemanden kalt lassen kann bringen alles mit was den Film auch zum Überflieger machen kann. Und ja, der Plan geht auf, Damon und Bale liefern hier einen der besten Sportfilme aller Zeiten ab.

Christian Bale schafft es sogar an seine Leistungen aus  The ‚Machinist‘ und ‚The Fighter‘ anzuknüpfen. Seine Rolle ist der unglaublich passionierte, geradezu fanatische Techniker, der alles für den Wagen gibt. Hingegen bietet Matt Damon mit dem realistischen, pragmatischen Carroll Shelby den perfekten Gegenpart. Gemeinsam meistern sie alle Wagnisse, die es mit sich bringt, Motorsportgeschichte zu schreiben.

Doch auch James Mangold weiß hier als Regisseur zu glänzen. Denn nie sahen Rennwägen der 60er Jahre cooler aus. Selten hat man einen Sportfilm so gefühlt und will gar nicht, dass die rund zweieinhalb Stunden vorbei sind. ‚Le Mans 66‘ muss sich nicht hinter Steve McQueens ‚Le Mans‘ (1971) verstecken, das hier ist einer der besten Sportfilme aller Zeiten: Unbedingt ansehen!

 

Florian Bienenfeld, Filmredaktion

Filmbesprechung: Lara

Lara (2019, OV:Lara, 98 min)  ab 07.11 im Kino

‚Lara‘ erzählt die Geschichte der schwierigen Beziehung zwischen einer Mutter (Lara, gespielt von Corinna Harfouch) und ihrem begabten Sohn (Tom Schilling).

Lara ist eine einsame Frau, die am Tag des wichtigsten Konzertes ihres Sohnes, einem bedeutenden Pianisten, ihr Leben und ihre Beziehungen Revue passieren lässt. Dabei wandert sie durch ein tristes Berlin und trifft alte Weggefährten,  ohne viele Rückblicke oder wirkliche Selbstkritik.

Harfouch und Schilling tragen dieses Drama über weite Strecken, allerdings dringen weder die Klaviermusik noch Lara wirklich zu dem Zuschauer durch. Tom Schilling ist leider nicht wirklich lange präsent, aber verzaubert in den Minuten, in denen er spielt. Insgesamt ein solides Drama über das Alt werden, die Fehler die wir machen und den Wunsch nach großer Kreation, das leider ein bisschen an seinem eigenen Anspruch scheitert.

 

Florian Bienenfeld, Filmredaktion

Highlights zu Ende des Jahres.

In den nächsten Wochen kommen einige starke Highlights, viel Emotion, aber auch viel Spannung.

Hier die wichtigsten Filme von November im Kino wie auch im Stream:

Lara (2019, OV:Lara, 98 min)  ab 07.11 im Kino

Corinna Harfouch und Tom Schilling in einem deutschen Film, der mit Musik und der Suche nach einem Sinn viel für den Herbst verspricht.

Le Mans 66 – Gegen Jede Chance (2019, OV:  Ford v Ferrari, 152 min) ab 14.11 im Kino

Die legendäre Geschichte des Ford GT 40, garniert mit Christian Bale und Matt Damon.

Doctor Sleep – Erwachen  (2019, OV: Doctor Sleep, 152 min) ab 21.11 im Kino

Über 30 Jahre nach Shining kommt die Fortsetzung des Kulthorrorfilms mit Ewan McGregor als Danny Torrance.

The Irishman (2019, OV: The Irishman, 209 min) ab 27.11 auf Netflix

Nach Casino und GoodFellas wagt Martin Scorsese ein weiteres Mafiaepos mit Robert DeNiro

Hustlers (2019, OV: Hustlers, 110 min) ab 28.11 im Kino

Ein vielversprechendes FeelGood-Movie mit Jennifer Lopez gegen schlechte Winterlaune.

Chiara Ferragni: Uposted  (2019, OV: Chiara Ferragni: Unposted, 85 min) ab 29.11 auf Amazon Prime Video

Die Königin von Instagram gewährt tiefe Einblicke in ihr Leben in dieser vielversprechenden Dokumenation.

 

DWA-MAG is back.

Liebe Freunde und Leser,

Passend zur kalten Zeit, in der die wir so gerne einfach in’s Kino oder vor den Fernseher wollen, sind wir wieder zurück. Mit neuem Content, neuen Features und vor allem einem: gute Kritiken und den Empfehlungen, was ihr diesen Winter wirklich gucken müsst.

Euer DWA-MAG-Team